Sonntag, 2. Mai 2021
Augustinus 'Über den Gottesstaat' im Lichte eines heutigen jüdischen Staates
Habe nun endlich das Werk von Augustinus gelesen mit Hauptaugenmerk auf die Eschatologie.

Augustinus gilt ja als Amillenarist, also keine wörtliche Bedeutung des 1000 Jährigen Reiches Christi, wie in der Johannes-Apokalypse beschrieben. Wie in dieser Sache, so vertritt er auch anderweitig eine allegorische Interpretation bezogen auf die Kirche.

Darin hat er nicht unrecht, man kann das auf die Kirchengeschichte beziehen, dennoch gibt es bei der Lektüre von Buch 11 bis 20 eine interessante Voraussetzung zu bedenken, von der Augustinus ausgeht: Er sieht nicht, dass sich das Volk Israel wieder im verheißenden Land ansiedelt und sich dort ein jüdischer Staat zu etablieren vermag. Unter dieser Voraussetzung sind seine Gedanken sehr plausibel.

Wir wissen nun aber heute, dass es wieder einen jüdischen Staat im einst verheißenden Land gibt. Somit sind Prophetien im AT wie aber auch im NT doch aus heutiger Sicht eher wörtlich zu nehmen.

Auch werden so einige Schriftstellen über den Antichristen, der sich u.a. in den Tempel Gottes setzt, viel eher auszudeuten, von denen Augustinus schreibt , dass es dafür aus seiner Sicht keine klare Auslegung gibt und spätere Zeiten abzuwarten sind.

Damit hat er ganz weise geschrieben und mit der Entwicklung seit 1948, spätestens aber seit 1967/ 1973, im Nahen Osten, ist wohl diese Zeit gekommen.

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